Über das Thema Widerstand im Nationalsozialismus ist bereits viel geschrieben worden. Ich habe mich in meinem Roman Während der Schnee leise fiel besonders mit dem passiven Widerstand - dem Verteilen von Flugblättern und dem Bemühen um Aufklärung der Bevölkerung über die Verbrechen der Nazis - auseinander gesetzt.
Abgesehen von den Ereignissen rund um den 20. Juli 1944, hat mich besonders das Schicksal der Geschwister Scholl sehr bewegt. Grund genug, eine Geschichte über Widerstand zu schreiben und ihn den beiden mutigen Geschwistern zu widmen.
Sophie und Hans Scholl waren Studenten an der Universität München und haben sich - trotz anfänglichem Mitmachen bei der Hitlerjugend - in den Kriegsjahren 1942 bis 1943 entschieden gegen die Nationalsozialisten gestellt.
In Flugblättern, die sie heimlich zusammen mit ihren Freunden Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willy Graf verfassten und verteilten, wollten sie der deutschen Bevölkerung ins Gewissen reden und ihr die Augen öffnen für die schrecklichen Taten der Nazis.
Ihre Flugblätter wurden (von ihnen selbst sowie von Freunden und Bekannten) in vielen großen deutschen Städten verteilt; eines kam sogar bis nach England und wurde von der Royal Air Force über deutschen Städten abgeworfen.
In meinem Roman findet der 17-jährige Paul Kirchhoff eines Tages eines ihrer Flugblätter - und fühlt sich sofort angesprochen. Nicht nur, dass er vonhause aus eher gegen die Nazis eingestellt ist, er sieht bereits seit einiger Zeit viel zu viele Dinge, die er nicht gut findet und die von den Nazis mit brutaler Rücksichtslosigkeit ausgeführt werden.
Der Fund des Flugblatts wird zum Wendepunkt in seinem jungen Leben, denn nun steht auch er vor der Entscheidung: weiter still zusehen oder handeln und sich damit in Lebensgefahr bringen.